Szenario der durch den stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter Volker Jahn geplanten Übung war eine Explosion beim Umfüllen von Flugbenzin in einer an den Flugplatz angrenzenden Hütte. Auch in der Nähe des Gebäudes abgestellte Flugzeuge wurden, so die Annahme, von der Explosion beschädigt und hatten mit den herumfliegenden Trümmerteilen Personen getroffen.
Dabei wurden ca. zehn Personen verletzt, davon drei schwer und teilweise lebensbedrohlich. Diese Herausforderung war den über 30 ehrenamtlichen Rettungskräften jedoch bis kurz vor dem Aufbruch zum Übungsort von der Rotkreuzunterkunft in Rheindahlen aus nicht bekannt, sodass die Führungs- und Einsatzkräfte sich nur begrenzt auf das einstellen konnten, was sie erwartete. Damit wurde eine möglichst realitätsnahe Übungssituation geschaffen, die den Teilnehmern alles abverlangte.
Die Verletzten und unverletzten Betroffenen auf dem Gelände des Wegberger Flugplatzes wurden durch die Realistische Unfalldarstellung des Mönchengladbacher Jugendrotkreuzes dargestellt. Die Mitglieder der Gruppe erlernen dieses Handwerk ausführlich in mehreren Lehrgängen und schafften es so auch dieses Mal, für die Sanitäter und Betreuer der DRK-Einsatzeinheit eine außerordentliche Belastungssituation zu erzeugen.
Aus Sicht der Übungsleitung um Volker Jahn verlief die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Rotkreuzler unter Zugführer Roman Hernandez sehr zufriedenstellend. Jedoch betonte Jahn, dass das Szenario wie erhofft auch Optimierungsbedarf bei Materialausstattung und Fortbildung des Personals gezeigt habe. Neben der Stärkung des Zusammenhalts unter den ehrenamtlichen Helfern sei damit eines der Hauptziele der Übung erreicht worden.
Protagonisten des Tages waren die Mitglieder der eingesetzten Einsatzeinheit, die eine landesweit definierte Komponente des Katastrophenschutzes darstellt. Mit je 33 Helfern sind zwei dieser Einheiten in der Lage, bis zu 50 verletzte Patienten oder 500 unverletzte Betroffene autark zu betreuen. Jede Kommune in Nordrhein-Westfalen stellt vier dieser Einheiten durch ehrenamtliche Mitglieder der vier anerkannten Hilfsorganisationen ASB, DRK, Malteser und Johanniter für Großschadenslagen zur Verfügung.
Die Ausstattung geschieht anteilig durch das Land als Hauptverantwortlichen für den Katastrophenschutz und die beteiligten Organisationen. Ein öffentlich prägnanter Einsatz des noch vergleichsweise jungen Konzepts war unter anderem die Loveparade 2010 in Duisburg. Das Rote Kreuz in Mönchengladbach stellt zwei der vier Einsatzeinheiten in Mönchengladbach.
Eine Besonderheit stellte bei der heutigen Übung die Begleitung durch ein Aufnahmeteam des Fernsehsenders n-tv dar, das parallel zum Übungsablauf für eine Dokumentation über Gewalt gegen Rettungskräfte filmte. Unterstützt wurde das Team dabei durch die Übungsteilnehmer, die über ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt in Einsätzen berichteten und entsprechende Situationen nachstellten. Das Deutsche Kreuz in Mönchengladbach freut sich besonders, dass auch dieses wichtige Thema in den Medien eine zunehmende Beachtung findet und die Mitglieder des hiesigen DRK an diesem eindrucksvollen Drehtag mitwirken konnten.