Katastrophenschutz-Einsatzeinheiten untersützen die Feuerwehr bei der Evakuierung
Um 15.56 Uhr alarmierte die Berufsfeuerwehr die sogenannte Betreuungsplatz-Bereitschaft 500, die in Mönchengladbach derzeit von einer Katastrophenschutz-Einsatzeinheit des Roten Kreuzes zusammen mit einer des Arbeiter-Samariter-Bundes gestellt wird. Die Betreuungsplatz-Bereitschaft ist ein NRW-weit einheitliches Konzept. Damit können binnen kürzester Zeit in einer geeigneten Liegenschaft bis zu 500 von einem Schadensereignis betroffene Personen über 24 Stunden autark betreut, verpflegt und mit sonstigen Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs versorgt werden.
Die im Betreuungsplatz eingebundenen Einheiten richteten mit Unterstützung des Malteser Hilfsdienstes und der Johanniter Unfallhilfe in der Kaiser-Friedrich-Halle eine Anlaufstelle für die betroffenen Anwohner des Räumungsgebietes ein, in der die evakuierten Menschen versorgt und betreut wurden. Zeitweise waren dort zwischen 400 und 500 Menschen untergebracht. "Das Zusammenspiel aller Organisationen mit der Berufsfeuerwehr funktioniert hier wirklich sehr gut. Vielen Dank an alle Beteiligten", so DRK Kreisbereitschaftsleiter René Hartmann vor Ort. Die DRK-Führung richtete auf der Hermann-Piecq-Anlage einen Bereitstellungsraum für die anrückenden Kräfte ein.
Nicht nur wegen der Evakuierung von etwa 5.200 Personen aus dem Räumungsgebiet im Umkreis von 500 Metern um die Fundstelle war dies einer der größten Einsätze in der jüngsten Vergangenheit. Besondere logistische Anforderungen brachte die Evakuierung von zwei Altenheimen mit sich, die sich mitten im Sperrgebiet befanden. Insgesamt 143 Personen, darunter 52 Rollstuhlfahrer und 21 bettlägerige Bewohner des städtischen Altenheimes an der Thüringer Straße wurden vorübergehend mit Rettungs-und Krankenwagen in die städtischen Altenheime Rheindahlen und Lürrip transportiert. Weitere zwölf pflegebedürftige Bewohner nahm das Franziskushaus auf. Aus einem privaten Altenheim an der Hindenburgstraße mussten insgesamt 48 Personen evakuiert werden, darunter fünf Bewohner ins Krankenhaus. Darüber hinaus erfolgten 19 Liegend- und Sitzendtransporte aus Privathaushalten in ein Krankenhaus.
Um die zahlreichen Krankentransporte zu bewältigen, alarmierte die Berufsfeuerwehr Mönchengladbach den Patietentransportzug (P-TZ) der Stadt Mönchengladbach, der bei Großschadenslagen auch überörtlich zum Einsatz kommt und aus einem Einsatzleitwagen, 4 Rettungswagen, 4 Krankenwagen und 2 Notärzten besteht. In den P-TZ sind alle Mönchengladbacher Hilfsorganisationen eingebunden. Das DRK stellte hier auch noch zwei Krankenwagen und einen Rettungswagen.
Da die Transportkapazitäten nicht ausreichten, alarmierte die Berufsfeuerwehr fünf weitere P-TZ aus den Städten Viersen, Grevenbroich, Neuss, Düsseldorf und Krefeld. Etwa 1.200 Personen wurden durch Busse, die von der NEW bereitgestellt wurden, aus dem Räumungsgebiet befördert. Unsere Helfer betrieben nicht nur den Betreuungsplatz, sondern organisierten auch die An- und Abfahrt der Busse sowie der zahlreichen Rettungs- und Krankenwagen an der Kaiser-Friedrich-Halle. Um die Fahrzeuge zu koordinieren und unterzubringen, richtete das DRK mit Unterstützung der Feuerwehr einen Bereitstellungsraum ein. Außerdem kümmerte sich die Gruppe Technik und Sicherheit des DRK um die Ausleuchtung der Einsatzstelle.
Der Gesamteinsatz wurde durch den Krisenstab der Stadt Mönchengladbach koordniert. Wärend der gesamten Zeit war auch der DRK Einsatzstab im Hintergrund aktiv, der sich um den Einsatz der beachtlichen 63 eingesetzten Rotkreuzler kümmerte und währenddessen noch die Versorgung der Flüchtlinge in der Notunterkunft Wilhelm-Strauß-Str. sicherstellte. In der Nacht nach dem Rücktransport der Anwohner und Bewohner der Altenheime endete der Einsatz gegen 2 Uhr. "Wir sind stolz auf die Leistung unserer Einsatzkräfte, die so schnell vor Ort waren und an allen Stellen ihr Bestes gegeben haben. Was Ihr auf die Beine gestellt habt, ist einfach klasse. Dafür ein riesiges Dankeschön im Namen aller", so Hartmann, nach dem Einsatz.
Auch am darauf folgenden Tag unterstützten zwei ehrenamtliche DRK-Besatzungen mit Rettungs- und Krankenwagen sowie weitere Fahrzeuge der Hilfsorganisationen bei dem Rücktransport von einigen Bewohnern in ihre Heime, die im Franziskus Krankenhaus untergebracht worden waren.
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