Im Dienst beleidigt oder sogar mit Backsteinen beworfen zu werden, das sind Dinge, die sich wohl kein Helfer vor Beginn seines ehrenamtlichen Engagements vorstellt. Leider sind Angriffe auf Rettungskräfte und Polizisten jeder Eskalationsstufe seit Jahren keine Ausnahmen mehr, sondern in vielen Regionen Nordrhein-Westfalens trauriger Alltag geworden.
Um gegenüber aggressiven Patienten und deren Angehörigen nicht bis zum Eintreffen der Polizei schutzlos ausgeliefert zu sein, organisierte das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Mönchengladbach, am heutigen Samstag, 11. Februar 2017, ein kostenloses Deeskalationstraining für seine ehrenamtlichen Helfer.
Dass diese Investition leider dringend nötig ist, zeigen die Erfahrungen aus Einsätzen während des Karnevals der vergangenen Jahre. 2014 verfehlte ein in einen DRK-Rettungswagen geworfener Backstein den dort gerade einen Patienten behandelnden Rettungsassistenten nur knapp. 2015 und im vergangenen Jahr gerieten auch sehr junge Helfer in die Situation, tätlich angegangen und verletzt zu werden, während sie sich um zum Teil schwerverletzte Personen kümmerten.
Bei dem Kurs unter der Leitung von Selbstverteidigungstrainer Thomas Becker wurden die über 30 Teilnehmer aller Altersstufen in der Abwehr von Faustschlägen sowie Würgegriffen geschult. Aber auch die Bewältigung von Situationen, in denen Helfer in die Enge gedrängt oder von Angreifern überwältigt werden standen auf dem Programm. „Die Übergriffe auf
Rettungsdienstler und Pfleger nehmen stetig zu, daher ist es unerlässlich sich auf solche Situationen so gut es geht vorzubereiten“, so der Trainer Thomas Becker zu Beginn.
DRK-Kreisbereitschaftsleiter René Hartmann hofft, dass die ehrenamtlichen Rotkreuzler und Rettungskräfte in der Stadt dieses Jahr nicht auf die die gelernten Griffe angewiesen sein werden. „Sollte es jedoch soweit kommen, sind unsere Helfer so gut wie möglich auf Gefahrsituationen vorbereitet!“, so Hartmann.
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